Vernetzt im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) in Deutschland K.d.ö.R.
Wir sind Mitglied im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.
Jesus Christus spricht:
Du tust mir kund den Weg zum Leben.
Psalm 16,11
Dieser Vers fasst wunderschön das Herz des Wunsches Gottes für sein Volk zusammen: nicht nur Gottes Wunsch, uns auf die Wege zu führen, die wir gehen sollen, sondern uns auch in die Fülle von Freude und Erfüllung eintauchen zu lassen, die allein von Gott kommt. Gott bietet uns einen Weg an, der zum Leben führt – ein Leben voller Freude, Frieden und Zweck, das im klaren Gegensatz zur Leere steht, die oft mit bloßem Existieren verbunden ist.
Durch die ganze Bibel hindurch wird uns die Wahl zwischen Leben und Tod präsentiert. In Deuteronomium 30,19-20 ermutigt Mose die Israeliten: „Ich habe dir heute Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt. Wähle das Leben, damit du und deine Nachkommen leben können und damit du den Herrn, deinen Gott, liebst.“ Diese Einladung, das Leben zu wählen, spiegelt Gottes fortwährendes Angebot von Gnade wider, das uns nicht nur die Möglichkeit gibt, zu existieren, sondern auch in der Beziehung mit ihm zu wachsen und zu gedeihen.
Das Neue Testament unterscheidet zwei Arten von Leben. „Bios“ (βίος) bezieht sich auf unsere physische Existenz, das biologische Leben, das wir alle teilen, während „zoë“ (ζωή) sich auf das geistliche, ewige Leben bezieht und Vitalität, Fülle und das Wesen des Lebens betont, das Jesus verspricht, wenn er in Johannes 10,10 sagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben (ζωή) haben und es in Fülle haben.“ Dieses Leben im Überfluss ist nicht nur ein bloßes Existieren; es ist eine transformative Beziehung zu Gott, die sich in seiner Gegenwart entwickelt.
Der Begriff aionios zoë (ἀιώνιος ζωὴ) bezieht sich speziell auf das ewige Leben, das Gläubigen versprochen wird, wie zum Beispiel in Johannes 3,16: „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben (ἀιώνιος ζωὴ) hat.“ In 1. Johannes 5,11 lesen wir: „Gott hat uns ewiges Leben (ἀιώνιος ζωὴ) gegeben, und dieses Leben ist in seinem Sohn.“ Die Versöhnung, die wir durch den Tod Christi erfahren, wie es in Römer 5,10 angedeutet wird, erinnert uns daran, dass wir einst Feinde Gottes waren, aber durch seine Gnade und durch sein Leben (ζωὴ) gerettet werden.
Der Weg, den Gott uns anbietet, ist einer der Fülle, wo wir ermutigt werden, die Fülle von Freude und Sinn zu erfahren (Johannes 10,10). Dies steht im Gegensatz dazu, bloß in einem Überlebensmodus oder einer Routine zu existieren. Anstatt in der Fülle Gottes zu leben, ordnen viele Menschen ihr Leben nach populären Bräuchen, Moden und Geschmäckern. Das führt nicht zu einem Leben im Überfluss, sondern zu einer oberflächlichen, vergänglichen Existenz, die frei von Freiheit, Tiefe, Würde und Authentizität ist.
Psalm 16,11 ist eine kraftvolle Aussage, die den Kern unseres Glaubens und unserer Berufung ausdrückt, Gottes Wort fordert uns dazu auf, sich nicht nur mit der irdischen Existenz zufriedenzugeben, sondern eine tiefere, erfüllendere Beziehung zu Gott zu suchen. In dieser Beziehung finden wir echte Freude, Frieden und Sinn. Ich bete, dass wir in der Gewissheit leben, dass wahres Leben und Freude allein bei Christus zu finden sind, und uns täglich dafür entscheiden, diesen Weg des wahren Lebens zu wählen.
Joshua T. Searle, Professor für Missionswissenschaft und Interkulturelle Theologie an der Theologischen Hochschule Elstal